New Hollywood
In den kommenden Monaten werden wir uns einer einzigartigen Epoche der amerikanischen Filmgeschichte widmen: Mit NEW HOLLYWOOD 1967-1976 möchten wir aufwühlenden und in viele Richtungen offenen Ära des US-Kinos in Erinnerung rufen. Experimentierfreude und der Abschied von traditionellen Erzählmustern kennzeichnen die inzwischen zu Klassikern gewordenen Filme einer Zeit der politischen Aufbruchstimmung. Filme wie EASY RIDER, BONNIE UND CLYDE und TAXI DRIVER haben eine ganze Generation geprägt.
Doch es gibt nicht nur signifikante Änderungen im Spielfilm, die entscheidenden Schwellenphänomene zeigen sich am Ende der 1950er Jahre nicht in Hollywood, sondern im Dokumentar- und Experimentalfilmbereich, der sich selbst den Namen des New American Cinema gibt. Bewegungen wie das Free Cinema oder die Nouvelle Vague sind Zeichen eines internationalen Aufbruchs, den der Experimentalfilmer Jonas Mekas in seinen NOTES ON THE NEW AMERICAN CINEMA so beschreibt. »His rejection of ›ofcial‹ (sic!) (Hollywood) cinema is not always based on artistic objections. It is not a question of films being bad or good artistically. It is a question of the appearance of a new attitude towards life, a new understanding of man«
Hinter dieser Ablehnung des offziellen Hollywood steckt ein grundsätzlicheres kulturelles Unbehagen. Es ist die Vorstellung, dass eine Kultur der Lüge und Verdrängung vorherrscht, von der die independent Filmmakers sich freimachen möchten und gegen die sie rebellieren. Mekas nennt die Dokumentarfilme von Lionel Rogosin und Richard Leacock als Ausdruck dieser Rebellion, die Filmpoeten Stan Brakhage und Marie Menken, die Spielfilme von John Cassavetes Shirley Clarke oder aber auch das method acting von Marlon Brando und James Dean. Allen gemeinsam ist ein ästhetisches Programm, mit dem die größere Ehrlichkeit im Ausdruck gefunden werden soll: die Improvisation. In ihr steckt (wie im Jazz) ein Element der Überraschung und Spontaneität, das als »anxiety to be honest« (Mekas) gesehen wird. Angesichts der aktuellen Entwicklungen in den USA wünscht man sich wieder eine gegenkulturelle Bewegung und Rebellion in allen Bereichen der Gesellschaft, nicht nur im Film.
Wir freuen uns sehr, mit Jonas Mekas DIARIES NOTES AND SKETCHES unsere Reihe mit einer 16 mm Vorführung zu eröffnen und mit SHADOWS einer der Meisterwerke von John Cassavetes zu zeigen, der zu einem Gründungsmythos für das Neue Amerikanische Kino wurde. Der Film entstand in den Straßen New Yorks, war teilweise improvisiert und verband in seiner Sensibilität die angesagten Kulturen des Jazz und der Beat-Literatur.

DIARIES, NOTES & SKETCHES
Walden (1964–69)
Jonas Mekas, 1922 in Litauen geboren, Dichter und Emigrant. Im zweiten Leben: Pate des unabhängigen amerikanischen Films. Ende der Sechziger Jahre hatte er einen unruhigen, handgemachten Filmstil entwickelt sowie eine Form von Symbolik, die seiner Poesie nahekam.
Wann
So 09.05., 19:00
Wo
Kinosaal
Kommunales Kino Freiburg
Urachstraße 40
79102 Freiburg
Eintritt
10,00 € (normal) / 7,00 € (ermäßigt)
Easy Rider
Die abenteuerliche und tragisch endende Geschichte eines Gangsterpaares im amerikanischen Südwesten der dreißiger Jahre: Bonnie und Clyde, zwei einfache junge Leute, erfüllen sich ihren Traum von Freiheit, Reichtum und Glamour mit Banküberfällen.
Wann
Sa 10.5., 21:30
So 18.05., 17:30
Wo
Kinosaal
Kommunales Kino Freiburg
Urachstraße 40
79102 Freiburg
Eintritt
8,00 € (normal) / 7,00 € (5er Karte) / 5,00 € (ermäßigt)
Asphalt Cowboy (Midnight Cowboy)
Der naiv-selbstbewußte Texaner Joe (Jon Voight) will in New York als Callboy das lockere Geld machen, doch niemand, und schon gar keine reichen Frauen, warten hier auf ihn.
Wann
Fr 16.05., 22:00
Wo
Kinosaal
Kommunales Kino Freiburg
Urachstraße 40
79102 Freiburg
Eintritt
8,00 € (normal) / 7,00 € (5er Karte) / 5,00 € (ermäßigt)
Bonnie and Clyde
Nach dem Feuer im Rana Plaza 2013 und dem Tod von über tausend Textilarbeiter*innen entschließt sich Regisseurin Rubaiyat Hossain, einen Film über den Kampf der mutigen jungen Frauen zu drehen, die sich gegen die Verhältnisse auflehnen.
Wann
Do 15.05., 21:30 OmU
Fr 16.05. 19:30 DF; Rezensentin: Francesca Lazzari
Wo
Kinosaal
Kommunales Kino Freiburg
Urachstraße 40
79102 Freiburg
Eintritt
8,00 € (normal) / 7,00 € (5er Karte) / 5,00 € (ermäßigt)
The Band – The last Waltz
Es begann als Konzert und wurde zu einem Fest. Die Kanadische Band THE BAND war einst die Begleitband von Bob Dylan, doch wuchs sie schnell darüber hinaus, brachte sieben Studioalben hervor und spielte mit den Größen ihrer Zeit.
Wann
Sa. 24.05., 19:00
Wo
Kinosaal
Kommunales Kino Freiburg
Urachstraße 40
79102 Freiburg
Eintritt
8,00 € (normal) / 7,00 € (5er Karte) / 5,00 € (ermäßigt)
Shadows
Zwei Brüder und eine Schwester schlagen sich mit allerlei Spannungen untereinander sowie mit Freud*innen und Geliebten im pulsierendem New Yorker Nachtleben herum.
Wann
Sa. 24.05., 19:00
Wo
Kinosaal
Kommunales Kino Freiburg
Urachstraße 40
79102 Freiburg
Eintritt
8,00 € (normal) / 7,00 € (5er Karte) / 5,00 € (ermäßigt)