Retrospektive Martin Scorsese
18.02.2023 bis 30.04.2023

Film und Kino sind seine Passion. Martin Scorsese ist nicht nur Regisseur, Drehbuchautor und Produzent, er setzt sich auch als Mitbegründer dreier bedeutender Stiftungen für die Rettung des internationalen Filmerbes ein. Unzweifelhaft hat sein originärer und enorm kraftvoller Stil das Kino geprägt wie kaum ein anderer; mit seinem unglaublich breiten und vielschichtigen Œuvre gilt der New Yorker als einer der wichtigsten US-Regisseur*innen der Nachkriegsgeschichte. Seine Filme hat er stets am Rande des Hollywood-Studiosystems produziert.
Geboren wurde Scorsese 1942 im New Yorker Borough Queens, bevor er in die Schule kam, übersiedelten seine italienischstämmigen Eltern nach Little Italy, Manhattan, wo er aufgewachsen ist. Jenes Einwandererviertel, das Scorsese in etlichen seiner Filme festgehalten hat.
„In unterschiedlichen Genren untersucht Scorsese Verblendung und Fehlbarkeit des Menschen, genauer: Mannes, noch genauer: Machos. Bei dem es sich außerdem häufig um einen Angehörigen des katholischen Glaubens handelt, ein Umstand, der jede Menge Möglichkeiten für Doppelmoral und Bigotterie bereithält. Scorceses Œuvre Männerlastigkeit anzukreiden, verkennt dessen Erkenntnisinteresse, übersieht die Demontage virilen Heldentums, die sich darin anhand von ins Groteske überzogenen Klischeebildern vollzieht. Überhaupt fällt es schwer, in den Scorsese’schen Gangstern – die sich nicht selten endlos geschwätzig in ihren sprachlichen Codes verheddern – Ähnlichkeiten mit jenen landläufigen cool-melancholischen Outlaw-Gestalten zu finden, wie sie zu Dutzenden das Genre bevölkern. Romantisierung ist Scorseses Sache nicht.“ (Filmmuseum Wien)
In den kommenden Wochen werden wir zusammen mit dem Carl-Schurz-Haus herausragende Werke von Martin Scorsese zeigen, die Filmgeschichte geschrieben haben. Freuen Sie sich auf ein großes Kino mit Harvey Keitel, Robert De Niro und Leonardo DiCaprio: Filme, die unterhalten und zugleich messerscharf gesellschaftliche Zustände offenlegen.
In Kooperation mit dem Carl-Schurz-Haus.
IRAN – DIE FREIHEIT IST WEIBLICH
04.11.2022 bis 11.02.2023
Der gewaltsame Tod der kurdischen Iranerin Mahsā Jîna Amīnī in Polizeigewahrsam am 16. September 2022 hat eine beispiellose Welle des Protests in allen Landesteilen Irans ausgelöst. Die Proteste begannen im kurdischen Teil Irans und breiteten sich schnell aus. Die kurdische Parole der feministischen Bewegung „Jin, Jiyan, Azadî” (Frau, Leben, Freiheit) wurde im Persischen übernommen „زن، زندگی، آزادی“ und steht für das derzeitige Auflehnen der Bevölkerung gegen das repressive Regime wie keine andere. Neu ist sie nicht: Seit Jahrzehnten wird sie von der kurdisch-feministischen Bewegung in Iran und in anderen kurdischen Gebieten verwendet. Doch nie zuvor wurde ihr in Iran eine so breite Unterstützung zuteil – unabhängig von Geschlecht, Ethnie, Alter und Schicht.
Das Kommunale Kino hat kurzfristig beschlossen, die Proteste mit iranischen Filmen, Vorträgen, Lesungen, Podiumsdiskussionen und einer Ausstellung im Alten Wiehrebahnhof zu begleiten und den Großteil der Einnahmen an eine NGO zu spenden, die Frauen und queere Menschen in Iran unterstützt.
Unsere Kooperationspartner*innen sind die Fachschaft Islamwissenschaft der Universität Freiburg, FAIRburg e.V., Lesbenfilmtage und Slow Club e.V sowie etliche Deutsch-Iraner*innen in Freiburg, die sich mit dem Ziel der Proteste – für die freiheitliche Selbstbestimmung aller Menschen in Iran – solidarisieren.
Kommunales Kino
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Café im Alten Wiehrebahnhof
KoKi Freiluftkino