Nastassja Martin

An das Wilde glauben

Copyright Felicitas Hoppe

Die französische Anthropologin Nastassja Martin erzählt in ihrem autobiographisch orientierten Buch von einer tiefen Verletzung und ihrer Heilung. Bei einem ihrer oft monatelangen Forschungsaufenthalte auf der von Vulkanstümpfen übersäten russischen Halbinsel Kamtschatka kommt es auf einer Bergtour zum Kampf mit einem Bären. Er beißt sie ins Gesicht; die 29-Jährige überlebt, gerät jedoch in einen Zustand versehrter Identität. Hatte sie als Wissenschaftlerin die Kultur der in der Region lebenden Ewenen erforscht, so helfen ihr deren animistische Auffassungen jetzt, die Begegnung mit dem wilden Tier zu verarbeiten. Im Verlauf ihrer qualvollen körperlichen Genesung in russischen und französischen Krankenhäusern stellt sie die Grenzen zwischen dem Bären und sich selbst, oder dem, was früher sie selbst war, in Frage.

Nastassja Martin, die bei der Lesung nicht anwesend sein wird, vollzieht in diesem vieldiskutierten Buch eine Abkehr von westlichen Denkmustern, die der Frage nach dem Reisen eine radikale Wendung gibt. Claudia Kalscheuer, bekannt u.a. als Übersetzerin der Werke von Marie NDiaye, Jules Verne und Sylvain Tesson, hat »Croire aux fauves« aus dem Französischen ins Deutsche übertragen – auch dies eine Reise, wenn auch ganz anderer Art.

Nastassja Martin:
An das Wilde glauben
Aus dem Französischen von Claudia Kalscheuer
Berlin: Matthes & Seitz 2021

Datum 
Sa, 31.07.2021

Wo
Freiluftkino im Mensagarten
Rempartstr. 18
79098 Freiburg

Uhrzeit
18:30-20:00 Uhr (Einlass ab 17:45 Uhr)

Format
Lesung und Gespräch mit der Übersetzerin Claudia Kalscheuer

Moderation
Hansjörg Bay

Preise
10€ (normal) / 5€ (ermäßigt)
Tickets erhältlich im Online-VVK und an der Abendkasse

 

Hinweis

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In Kooperation mit dem Centre Culturel Français Freiburg und dem Frankreich-Zentrum der Universität Freiburg.