Zu „The Zone of Interest“
Aus Einem Deutschen Leben

Ein monumentaler Einschnitt im BRD-Erzählkino: Nach der Biografie von KZ-Kommandant Rudolf Höß schildert Theodor Kotulla eine deutsche Karriere in 14 Kapiteln. Franz Lang (Götz George) meldet sich im Ersten Weltkrieg als Teenager zur Front: Als „guter Deutscher“ macht er Pflichterfüllung und Autoritätshörigkeit zum Lebensprogramm, der Weg führt über das Freikorps in die NSDAP, wo er mit seinem organisatorischen Talent bis zum Lagerleiter von Auschwitz aufsteigt und die „Vernichtungskapazitäten“ optimiert. Filmkritik-Autor und Bresson-Bewunderer Kotulla inszeniert sachlich-objektiv: ein aus prägnanten Szenen konstruiertes Lehrstück über das Buchhalterleben eines Massenmörders. Die Banalität des Bösen mit dem Antlitz der Normalität. Der Film wurde nach Erscheinen von der nationalen Kritik für die beklemmende Zurückhaltung des Stils und das bedeutende Thema groß gewürdigt. Außerdem handelt es sich um den ersten BRD-Spielfilm über einen NS-Täter.
Retrospektive Sandra Hüller
Regie & Drehbuch
Theodor Kotulla nach La Mort est mon métier von Robert Merle
Kamera
Dieter Naujeck
Musik
Eberhard Weber
Mit
Götz George, Elisabeth Schwarz, Hans Korte
Land, Jahr | Fassung | Länge
Deutschland 1977 | 144 Min. | 35mm
Wann
Di 16.04., 19:30
Wo
Kinosaal
Kommunales Kino Freiburg
Urachstraße 40
79102 Freiburg
Eintritt
10,00 € (normal) / 7,00 € (5er Karte) / 7,00 € (ermäßigt)
Bitte kommen Sie 15 Minuten vor der Veranstaltung, um einen geregelten Einlass und pünktlichen Beginn zu ermöglichen.