The House is Black & The Sealed Soil
The House is Black
Der einzige Film der iranischen Dichterin Forough Farrokhzad findet unerwartete Gnade dort, wo nur wenige hinschauen würden: in einer Leprakolonie, deren Bewohner in einer geschlossenen Gemeinschaft leben, beten, lernen, spielen und feiern, abgeschnitten vom Rest der Welt. Durch nachdenkliche Voiceover-Erzählungen aus dem Alten Testament, dem Koran und der eigenen Poesie der Filmemacherin sowie unerschrockene Bilder, die den Blick nicht von der körperlichen Andersartigkeit abwenden, schafft Farrokhzad ein zutiefst einfühlsames Porträt derjenigen, die von der Gesellschaft ausgestoßen werden. Als wichtiger Vorläufer der iranischen Nouvelle Vague ist THE HOUSE IS BLACK ein Triumph transzendenter Lyrik einer visionären Künstlerin.
Iran 1963 | OmU | 22 Min.
Regie: Forugh Farrokhzad
Die versiegelte Erde (The Sealed Soil)
Marva Nabilis Debüt ist der früheste erhaltene iranische Film, bei dem eine Frau Regie geführt hat. Es ist ein geschickt beobachtetes Werk, das die Notlage des weiblichen Subjekts in einer Zeit der politischen Unterwerfung zeigt. Der Film folgt Roo-Bekheir, einer Frau, die in einem armen Dorf im Südwesten Irans lebt und sich auf einen Umzug vorbereiten muss, um einem staatlich angeordneten Bauprojekt Platz zu machen. THE SEALED SOIL erinnert in seiner kompromisslosen Strenge an Akerman und Bresson, ist aber gleichzeitig von einer eigenen, unaufdringlichen Sinnlichkeit geprägt. Der Film ist durchdrungen von einer kritischen Haltung und der Aufmerksamkeit für die innere Welt einer Frau, die auf ihre Weise gegen das erstickende Patriarchat rebelliert. Der Film wurde im Iran nie gezeigt und kam erst 2025 offiziell in die USA.
Iran 1977 | OmU | 90 Min.
Regie: Marva Nabili
Begleitprogramm zur Ausstellung
„Until it’s hard to tell“
Wann
Mi 23.07., 21:30
Wo
Kinosaal
Kommunales Kino Freiburg
Urachstraße 40
79102 Freiburg
Eintritt
8,00 € (normal) / 7,00 € (5er Karte) / 5,00 € (ermäßigt)