The Dazzling Light of Sunset

Dariko, die einzige lokale Fernsehjournalistin in einer Kleinstadt in Georgien, arbeitet sich von einer Reportage zur nächsten, um ein pseudo-ethnographisches Porträt einer Gemeinschaft und ihrer Traditionen zu zeichnen.

Wie Virgil bei Dante führt sie die Regisseurin Salomé Jashi in einer mikroskopischen Tragikomödie durch die georgischen »Kreise der Hölle«, die ein Land im ständigen Wandel zeigt.

Die Regisseurin schreibt dazu:

»Ich begann den Film mit der Idee einer kleinen Medienfirma im Kopf – und wie sehr sich ihre Nachrichtenbeiträge von denjenigen der großen Welt unterscheiden könnten. Zunächst war es ein einfaches Konzept, und ich wusste nicht so recht, wohin es mich führen würde.

Als Drehort wählte ich die Gemeinde Tsalenjikha. Als ich recherchierte und filmte, faszinierte mich, wie die kleinen Geschichten, die sich in der Stadt abspielten, langsam ein Porträt der Gemeinde, ihres Gemütszustandes und ihrer Verfassung bildeten. Alles Öffentliche spielte sich entweder auf einer Bühne ab oder hatte mit der Idee der Bühne zu tun.

Die bestmögliche Darstellung des eigenen Selbst war von größter Bedeutung. Dieses Material spiegelte die Art und Weise wider, wie die ganze Nation funktioniert, in der das Äußere mehr geschätzt wird als der Inhalt. Georgien steckt in dieser Vorstellung von einem Entwicklungsland fest, in dem die Gegenüberstellung von Alt und Neu zu einer lächerlichen Verschmelzung führt. Traditionen, die von den Gemeinschaften gepflegt werden, bestehen oft aus leeren Worten oder automatisierten Bewegungen, während das Neue, das manchmal begrüßt wird, eine krumme Kopie der zeitgenössischen Welt ist.«