NERVÖSE INFRASTRUKTUREN, WIDERSTÄNDIGE HANDLUNGEN

Symposium im Rahmen der Biennale für Freiburg 2

Infrastrukturen sind mehr als nur Grundlage unseres täglichen Lebens. Sie geben Parameter vor, wie sich das tägliche Leben abspielt. In ihnen materialisiert sich ein Dispositiv, das durch Prinzipien wie Effizienz, Erschließung und Wachstum bestimmt ist. Durch geschriebene und ungeschriebene Regeln werden unsere Wahrnehmungen geprägt, Verhaltensweisen reguliert und Bewegungen geleitet. Als zentrales Nervensystem einer Gesellschaft vereinen Infrastrukturen die Verkehrs- und Informationsflüsse, die Zirkulation von Waren, Menschen und Daten.

Auf und in ihnen findet das soziale Leben statt – doch nicht ohne Unregelmäßigkeiten, Schwankungen und Reibungen. Infrastrukturen wie die Straße stellen damit auch den Rahmen für einzelne sowie kollektive Handlungen. Ein minimaler Eingriff kann maximale Auswirkung entfalten: Körper schließen sich zusammen, bleiben stehen, setzen ein Zeichen – und unterbrechen das reibungslose und normative Funktionieren der Infrastruktur. Spontan oder geplant formiert sich eine Gegenöffentlichkeit, die einen neuen Raum entstehen lässt: ein Raum für widerständige, solidarische Akte.

Die Biennale für Freiburg 2 lädt mit dem Symposium NERVÖSE INFRASTRUKTUREN, WIDERSTÄNDIGE HANDLUNGEN ein, verschiedenen Bedingungen und Handlungsräumen der Straße nachzuspüren. Hierbei fokussieren die eingeladenen Sprecher*innen unterschiedliche Bedeutungsebenen der Architektur, Soziologie, des Aktivismus und der künstlerischen Aneignung.

Mit Jessica Aimufua, Alejandra Coz Rosenfeld, Paula Kommoss, Joe Namy, Dr. des. José Segebre, Polina Stohnushko und Prof. Dr. Stephan Trüby.

Biennale für Freiburg 2
ABLAUFPLAN

10 Uhr: Begrüßung: Neriman Bayram (Künstlerische Leiterin, Kommunales Kino), Einführung: Paula Kommoss (Künstlerische Leiterin, Biennale für Freiburg 2)

10:15 Uhr: Alejandra Coz Rosenfeld im Gespräch mit Paula Kommoss: Marking the Street – Creating a Public. Über die Interventionen von Lotty Rosenfeld im öffentlichen Raum

11:00 Uhr: Prof. Dr. Stephan Trüby: Kurze Architekturgeschichte der modernen Straße

11:45 Uhr: Polina Stohnushko: Spray Democracy: Stimmen des Widerstands

12:30–13:30 Uhr: Mittagspause

13:30 Uhr: Dr. des. José B. Segebre und Paula Kommoss: Worauf warten wir? Ein Gespräch zu Widerstand und Unterbrechung

14:15 Uhr: Dr. Kathrin Rottmann: Pflaster und Asphalt. Wem gehört die Straße?

15 Uhr: Joe Namy: All In Clashes, All In Distortion

16–17 Uhr: Diskussionsrunde

Wann
Sa 08.07., 10:00-17:00

Wo
Galerie
Kommunales Kino Freiburg
Urachstraße 40
79102 Freiburg

Eintritt
frei

Credits Bild
Lotty Rosenfeld, Videostill, UNA MILLA DE CRUCES SOBRE EL PAVIMENTO, 1979, Video, Farbe, kein Ton, 4:59 min., © Fundación Lotty Rosenfeld