Schlingensief – In das Schweigen hineinschreien

Feminists Insha’allah - La Révolution des Femmes | Feriel Ben Mahmoud | 2015
Über mehrere Jahrzehnte hinweg hat Christoph Schlingensief ein künstlerisches Werk geschaffen, das in seiner Art und Wirkung unvergleichbar ist – Ein Film über den 2010 mit 49 Jahren verstorbenen Film-, Theaterregisseur und Aktionskünstler und der erste Versuch, diesen in seiner ganzen Bandbreite zu dokumentieren. Der Regiesseurin Bettina Böhler wurde dafür der Bayerische Filmpreis 2020 für den besten Dokumentarfilm verliehen.

„Ausschließlich Archivmaterial enthält dieser Dokumentarfilm, und der verstorbene Protagonist selbst ist der Erzähler. Da bleibt zu befürchten, dass diese Ausgangslage für einen Kino Dokumentarfilm nicht ausreichend sein kann! Doch die erste Regiearbeit der preisgekrönten Editorin Bettina Böhler beweist das Gegenteil: Ihr geschickt montierter Film aus schier unerschöpflichen Archivquellen, inklusive vieler privater Aufnahmen aus Schlingensiefs Kindertagen und aus seinen Werken, verleihen dem Film „Schlingensief – In das Schweigen hineinschreien“ eine Kraft, die uns die Ausnahmeerscheinung dieses Theater- und Filmkünstlers schonungslos offenbart. Oder wie es ein Kritiker treffend beschreibt: ,Böhlers Film ist sozusagen radikal demütig‘. Dabei konzentriert sich Bettina Böhler auf Christoph Schlingensiefs Auseinandersetzung mit Deutschland, vor allen Dingen mit seiner Heimat, und Kernthemen wie Rassismus, Nationalsozialismus und Antisemitismus. Wie sie Christoph Schlingensiefs Beschäftigung bereits vor 20, 30 Jahren mit diesen Themen herausdestilliert und ihn uns Zuschauern als filmischer Spiegel eines Fragenden und Provozierenden gegenüberstellt, verleiht dem Film, zehn Jahre nach Christoph Schlingensiefs viel zu frühem Tod, eine erstaunliche und schmerzliche Aktualität. Unvergessen seine kreative, originelle Sprengkraft an Ideen und sein wunderbarer, schlagfertiger und oftmals überraschender Humor. Der Film macht mehr als deutlich: Hier fehlt eine wichtige künstlerische Stimme!“ (Auszug aus der Jurybegründung des Bayerischen Filmpreises 2020)

Regie
Bettina Böhler

Land, Jahr | Länge
Deutschland 2020 | 124 Min

Genre
Dokumentarfilm

Wann
Do 6.1.22

Wo
gvbk
Bismarckallee 19-20
79098 Freiburg

Eintritt
kostenlos

 

Hinweis

da in Baden-Württemberg die Corona-Alarmstufe II ausgerufen wurde, gilt  ab sofort 2G+ (genesen, geimpft plus negativer Antigen- oder PCR-Test; geboosterte Personen und solche, deren Auffrischungsimpfung und Genesung weniger als 6 Monate her ist, sind von der zusätzlichen Testpflicht ausgenommen).

 

 

In Kooperation mit gvbk