MY BEAUTIFUL LAUNDRETTE

Auf den ersten Blick eine Komödie, auf den zweiten eine fast bittere Bestandsaufnahme der Situation Englands nach Jahren der konservativen Thatcher-Regierung: Omar, ein junger Pakistani, bekommt von seinem Onkel, der es trotz aller Vorurteile von Seiten der Briten zu etwas gebracht hat, die Chance, zusammen mit seinem Kumpel Johnny ­- sehr zum Unmut von Johnnys altem Umfeld, der rechtsextremen National Front –  das Management eines schäbigen Waschsalons zu übernehmen. Omar und Johnny bringen den Laden auf Vordermann, machen ihn zum «Ritz unter den Waschsalons» und verlieben sich ineinander. Die beiden versuchen aus Welten auszubrechen, die von religiösem Traditionalismus und männlichem Chauvinismus geprägt sind. Mit kleinem Budget produziert, wurde ‚My Beautiful Laundrette‘ unerwartet zum Publikumsliebling auf zahlreichen Festivals und gelangte erst auf Umwegen ins Kino.
Dank einem wieder in Betrieb genommenen Waschsalon durchmischt sich die pakistanische Diaspora mit der englischen Post-Punk-Generation. Stephen Frears’ Film traf mit seinem ungewohnt bissigen und ironischen Blick auf die gesellschaftliche Wirklichkeit Englands den Nerv des Publikums.
Der Film über die Liebe zwischen einem Pakistani und einem Engländer, die den Traum der Unabhängigkeit und Überwindung von Rassismus, Homophobie und Klassengrenzen verwirklichen wollen, beeindruckt durch seine differenzierte Darstellung des verschiedenartig gelagerten Konfrontationspotenzials, dem die jungen Männer begegnen, und machte auch den Schauspieler Daniel Day-Lewis schlagartig bekannt. (Susanne Ostwald, NZZ)