Taiga – eine Reise ins Land der Mongolen

Teil 3

Der 501-minütige TAIGA (1991/92) „beschreibt eine Reise zu den Yak- und Rentier-Nomaden im nördlichen Teil der Mongolei. Der Film führt uns in die Weite dieses von Schneebergen bekrönten Hochtales. Überall treffen wir auf animistische Opferstätten mit Stofffetzen und heilige Bäume mit Pferdeschädeln. Die Schamanen sind hier noch mächtig und begleiten ihre Schutzbefohlenen nicht nur bei Krankheit oder ins Herbst- und Sommerlager, sondern auch ins moderne Leben. Die Dramaturgie folgt nicht allein der Reise zu den beiden Völkern, sondern mit ihrer Hilfe auch der Reise zu ihrer eigenen Geschichte.

Sie sagen uns, schaut her, so sind wir, und meinen: so wollen wir von Euch gesehen werden. Manchmal kommt auch eine direkte Aufforderung: „Wollt Ihr davon kein Bild nehmen?“ Die Polaroid-Kamera ist sehr beliebt, da sie Fami­lienphotos für den Ehrenplatz in der Jurte liefert. Sie nennen sie ‚Apparat, der Bilder schießt‘.

Meine Neugierde und die Kamera animieren die Nomaden, ihre eigene Geschichte zu erzählen: wie es früher war, was verloren gegangen oder vergessen ist, was sich verändert hat. Die Bilder ergänzen oder kontrastieren das Gesagte. Ein Nachdenken über die eigene Geschichte wird so festgehalten.

Die Reise beginnt in der Wildnis bei den Nomaden und endet in den Blockhütten-Citys, den alten Handelsstationen im mongo­lisch/russischen Warenverkehr, die in den letzten Jahren ihre Bedeutung verloren haben. Hier gilt das Alte nicht mehr und das Neue existiert in Wortformen wie ‚Neue Marktwirtschaft, Neue Freiheit, Neue Zeit‘. Sie sind angefüllt mit Wünschen und Träumen, die sie weit abrücken von der Banalität unserer mit diesen Worten verbundenen Vorstellungen. Sie bekommen eine mythische Qualität, und sie werden wie schützende Beschwörungsformeln gläubig wiederholt.

Im Ulaanbaatar singt ein Hirte, der als ‚Junges Talent‘ aus dem Grasland in die Stadt des ‚Roten Helden‘ kam, zur Pferdegeige Legenden aus alter Zeit. Im Freizeitpark steigen die Kinder von den Hirschen des Karussells, um dem Epensänger in der Ze­mentjurte zu lauschen. (Ulrike Ottinger)

 

Hinweis

ACHTUNG: Wer alle drei Teile von Taiga sehen möchte, muss jede Vorstellung einzeln buchen, darf aber das günstigere Kombiticket für 8 € erwerben. Am Einlass bitten wir dann darum die jeweiligen Eintrittskarten für die anderen Abende mit vorzuzeigen. Leider ist der Erwerb eines Kombitickets technisch nicht anders lösbar.

Bitte beachten Sie: Der Sitzplan beim Online-Kauf und die Bestuhlung vor Ort können aufgrund technischer Probleme evtl. abweichend sein. Wir bemühen uns um eine schnellstmögliche Lösung. Vielen Dank für Ihr Verständnis.

Regie
Ulrike Ottinger

Land, Jahr | Fassung | Länge
D 1991 | OmU | 150 Min.

Wann
So., 13.09.2020 19:00

Wo
Wiedereröffnung
Kommunales Kino (Saal)
Alter Wiehre Bahnhof
Urachstrasse 40
79102 Freiburg

HINWEIS 

Doppelsitze bitte nur pro Haushalt buchen!

Die maximale Kapazität wird fortlaufend an die Bestimmungen angepasst. Daher können Veranstaltungen trotz freien Sitzplätzen ausgebucht sein.

Alle weiteren Infos bitte hier nachlesen.

VERANSTALTUNGSORT:

Bitte beachten Sie, die Veranstaltung findet am Alten Wiehrebahnhof im Kinosaal statt. Danke!

ACHTUNG: Wer alle drei Teile von Taiga sehen möchte, muss jede Vorstellung einzeln buchen, darf aber das günstigere Kombiticket für 8 € erwerben. Am Einlass bitten wir dann darum die jeweiligen Eintrittskarten für die anderen Abende mit vorzuzeigen. Leider ist der Erwerb eines Kombitickets technisch nicht anders lösbar.