Wie kann man Europa filmisch erzählen, was ist und was kann Europa sein? Die eine Erzählung auf die Frage, was wir unter Europa verstehen, gibt es nicht, sondern eine vitale und komplexe Vielfalt.
Die anstehende, wichtige Europawahl am 9. Juni haben wir zum Anlass genommen, Werke von Filmemacher*innen und Künstler*innen zu zeigen, die Entwicklungen in Europa künstlerisch und kritisch reflektieren. Dadurch öffnen sie den Blick für neue und ungewohnte Perspektiven. Wir erkunden z.T. Orte an den Rändern Europas, die relevant sind für die Erzählung Europas, ebenso hören wir Stimmen, die sonst kein Gehör finden.
Das kurze und berührende Video DREAMLAND EUROPA des belgischen Theaterregisseurs und Videokünstlers Ruud Gielens werden wir vor jedem Hauptfilm zeigen. Gielens, der meistens in Nordafrika arbeitet, hat 26 Kairoer Kinder auf der Straße gefragt: „Was träumst du denn von Europa? Wie sieht das denn aus? Was wünschst du denn den Europäern?“ Ihre Träume und Visionen von Europa sind phantasievoll und poetisch ausgefallen. Europa ist in der Vorstellung der Kinder ein „von bunten Schmetterlingen umflatterter“ Ort – und den Europäern wünschen die Kinder, „dass ihr so glücklich seid wie wir“. (Dieses Video wurde von Gielens extra für das Projekt EuroTOPIA im Stadttheater Freiburg 2017 gedreht, seither ist er bei uns unvergessen).

Einhundertvier

Die tödlichste Fluchtroute der Welt fordert jedes Jahr tausende Leben. Allein in der ersten Hälfte 2023 starben fast 2.000 Menschen im Mittelmeer, weil die Grenzpolitik der Europäischen Union systematisch geltende Rechte verletzt.

Richtig lang – abtauchen im Kino

Südostpassage

Der in drei Teile gegliederte Film mit dem suggestiven Untertitel „Eine Reise zu den neuen weißen Flecken auf der Landkarte Europas“ hält kulturelle Begegnungen mit der Kamera fest.

Vor mir der Süden

Der Film begibt sich auf Pier Paolo Pasolinis Spuren: 1959, Italien. Pasolini setzt sich im ligurischen Badeort Ventimiglia in seinen Fiat Millecento und umrundet einmal die italienische Küste. Der Form des berüchtigten Stiefels folgend fährt er 3.000 Kilometer bis hinauf nach Triest.

Der Mann ohne Vergangenheit (Mies vailla menneisyyttä)

Ein Zugreisender wird nach der Ankunft in Helsinki von Hooligans krankenhausreif geschlagen. Im Hospital schon für tot erklärt, reißt er sich beim Erwachen die Bandagen weg wie Frankensteins Monster und taumelt ins Freie.