Das Ausgegrenzte – 50 Jahre Kämpfe der Behindertenbewegung
Im Faschismus waren es Propagandafilme, die mit den Theorien der Eugeniker die Massenvernichtung der „nicht normalen Menschen“ vorbereiteten. Damals wurde das Objektiv der Kamera durch die Nazis umfunktioniert zum „gesellschaftlichen Auge“. Primo Levi hat den Blick der Täter auf die Opfer mit der „Glaswand eines Aquariums“ verglichen, „zwischen zwei Lebewesen, die verschiedene Elemente bewohnten“. Der Nationalsozialismus ist vorbei. Aber die „Glaswand“ gibt es immer noch.
Davon erzählt der Dokumentarfilm DER PANNWITZBLICK. Zudem liest Udo Sierk, einer der Protagonisten des Pannwitzblick aus seinem neuesten Buch „Frech + Frei. 50 Jahre Behindertenbewegung“.
In Kooperation mit der Walter Mossmann-Gesellschaft, FAIRburg und dem Arbeitskreis Behinderte an der Christuskirche (ABC)
DER PANNWITZBLICK
Ein Film mit einer ungewöhnlichen Sprache, mit ungewöhnlichen Bildern über ein ungewöhnliches Thema: die Aussonderung von geistig und körperlich behinderten Menschen.
Euthanasie ist in den späten 1980er-Jahren wieder ein Thema in Deutschland geworden. Der Blick der Nichtbehinderten auf die Behinderung hat oft etwas mit Fremdheit und dadurch mit Angst zu tun, die in Abwehr umschlägt.
Der in der Medienwerkstatt Freiburg produzierte Film wurde vielfach ausgezeichnet und hat bis heute seine Aktualität nicht verloren. Im Anschluss spricht Didi Danquart mit den Protagonist*innen Nati Radtke und Udo Sierck, die den Film seit über 35 Jahren immer wieder persönlich zu Vorstellungen begleiten und die gesellschaftlichen Entwicklungen über diesen Zeitraum verfolgt haben.
Wann
Mi 26.11., 19:00, zu Gast: Didi Danquart, Udo Sierck & Nati Radtke
Wo
Kinosaal
Kommunales Kino Freiburg
Urachstraße 40
79102 Freiburg
Eintritt
8,00 € (normal) / 7,00 € (5er Karte) / 5,00 € (ermäßigt)
Lesung und Gespräch mit Udo Sierck
FRECH UND FREI
„Ohne die bewusste Verletzung von Regeln und Gesetzen sind die Erfolge der emanzipatori-schen Behindertenbewegung undenkbar.“ (Sierck)
FRECH UND FREI erzählt vom Widerstand einer sich entwickelnden Selbstbestimmt-Leben-Bewegung seit der Mitte der 1970er-Jahre. Udo Sierck berichtet von der permanenten Aus-einandersetzung mit gängigen Normen, Werten und Körperidealen, die noch oft die Prägun-gen der nationalsozialistischen Vergangenheit aufwiesen. Er erinnert an Demonstrationen gegen behindertenfeindliche Gerichtsurteile und an Bühnen- und Rathausbesetzungen. Gleichzeitig dokumentiert er Proteste für die barrierefreie Nutzung von Bus und Bahn und zeichnet die Gegenwehr gegen neue »Euthanasie«-Forderungen und die Selektion durch hu-mangenetische Techniken nach.
Wann
Do 27.11., 18:30,
im Anschluss Podium zu „50 Jahre Behindertenbewegung“ mit Udo Sierck & Nati Radtke, der Behindertenbeauftragten Sarah Baumgart und Roshan Saeed (Selbstvertretungsgruppe Flucht und Behinderung)
Moderation: Johanna Metzler
Wo
Kinosaal
Kommunales Kino Freiburg
Urachstraße 40
79102 Freiburg
Eintritt
8,00 € (normal) / 7,00 € (5er Karte) / 5,00 € (ermäßigt)